Die drei Musketiere

Text: Zeha Schröder nach Alexandre Dumas - Regie: Ensemble - Mit: Frank Dukowski, Pitt Hartmann, Marcell Kaiser + Zeha Schröder Ort: "Blaues Haus", Kreuzstr. 16/17, Münster - Dauer: ca. 90 Minuten - Uraufführung: 07.09.2000
"Einer für alle, alle für einen!" - das ist die Losung der drei Musketiere und ihres Kameraden d'Artagnan. Sie kämpfen, fluchen, saufen und lachen gemeinsam. Dass in so einem Männerbund Frauen einen schweren Stand haben, ist bekannt. Und so gesehen ist es nur folgerichtig, dass sich in der Bühnenfassung von F+G vier Männer ohne weibliche Unterstützung durch den Mantel-und-Degen-Klassiker schlugen. Dabei schnurrten die 700 Seiten des Dumas'schen Romans auf einen neunzigminütigen Theaterparforceritt zusammen, bei dem kein Auge trocken blieb. Endlich einmal berichteten die Musketiere selbst, wie es denn "wirklich" gewesen ist - und spielten bei der Gelegenheit auch noch die Frauenrollen selber.

Anlass für die Produktion war im September 2000 ein Jubiläum der besonderen Art: Seit genau zehn Jahren standen die beiden Theatermacher Marcell Kaiser und Zeha Schröder gemeinsam auf der Bühne. Neben ihnen mit von der Partie waren das Münsteraner Theaterurgestein Pitt Hartmann sowie in der Rolle des d'Artagnan Frank Dukowski, der sein humoristisches Talent unter anderem in Fernsehcomedys wie "TV Kaiser" unter Beweis gestellt hat. Der Spielort: die urige Münsteraner Studentenpinte "Blaues Haus", die ihrerseits im selben Jahr ihr dreißigjähriges Bestehen feiern konnte und die mit ihren zahlreichen Winkeln, Treppen und Galerien das perfekte Ambiente für die Abenteuer der vier verschrobenen Helden bot.

Mit den "Musketieren" begann die lange Reihe von erfolgreichen Klassikerparodien im Blauen Haus. Damals noch mit "kleinem Raumkonzept" vor etwa 40 Zuschauern und immerhin drei Dutzend mal gespielt, wurden Nachfolgestücke wie "Die Räuber" und "Dracula" regelrecht zum Kult. Eine Ausweitung des Platzangebots (auf maximal 60 Sitze) und schier endlose Aufführungsserien (bis zu 70-mal) waren die logische Konsequenz. Trotzdem: mit den vier Haudegen nahm alles seinen ruhmreichen Anfang!