Asterkamp & Obelkamp

Text und musikalische Arrangements: Zeha Schröder - Regie und Darstellung: Marcell Kaiser, Helge Salnikau, Zeha Schröder, Anke Winterhoff - Ort: Blaues Haus (Kreuzstr. 16, Münster) - Dauer: ca. 100 Minuten - - Uraufführung: 17.04.2012
Jeder kennt jene beiden legendären Gallier, Sie wissen schon - aber was die wenigsten wissen: es hat ein westfälisches Paralleluniversum der berühmten Comicwelt gegeben, das von der Geschichtsschreibung weitgehend ignoriert wurde. Und diesen Fauxpas der Historiker rücken wir jetzt gerade!

Also: Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus: Zwar ist nicht ganz Germanien von den Römern besetzt, aber bis zum Rhein sind die Invasoren bereits vorgedrungen, und auch jenseits von Colonia Agrippinensis hat Cäsar einige Vorposten tief im Westfälischen errichten lassen. Denn ein kleines, verschlafenes Dorf namens Mimigernafort, an der reißenden Aa gelegen, heizt der Besatzungsmacht mächtig ein. Allen voran haben sich der wuchtige Obelkamp und sein kleiner, pfiffiger Kumpane Asterkamp einen Namen als "Römervermöbler" gemacht. Und der Krafttrank des Dorfdruiden spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle...

Allerdings: die Zauberbrühe ist zwar höchst effektiv, schmeckt aber leider bestialisch. Deshalb holt sich Druide Müstikues ein paar nützliche Rezeptideen beim benachbarten Kräuterbrauer Pinkhues, der gerade einige vielversprechende Experimente mit Hopfen und Malz macht... Es kommt, wie es kommen muss: Die Römer bekommen Wind von der teutonischen Cooking Connection, Pinkhues wird wegen Kollaboration mit den Aufständischen verhaftet und nach Colonia überstellt, zwecks öffentlicher Verfütterung an die imperialen Kampflöwen des Colosseum Köln.

Doch das Imperium Romanum und sein kolonialer Statthalter, Präfekt Silvius "Bungus Bungus" Berlustmolconius, haben die Rechnung ohne Asterkamp und Obelkamp gemacht. Schnurstracks marschieren die beiden bis zum Rhein, um den liebenswerten Pinkhues aus den Fängen der Invasoren zu befreien. Als dann auch noch Cäsar und Kleopatra überraschend in Germania Magna aufkreuzen, ist das Chaos perfekt!

Alles klar so weit? Nein? Macht nichts! Das singende, turnende, feixende Darstellerquartett behält garantiert den Überblick, trotz fliegender Rollenwechsel zwischen anderthalb Dutzend Figuren. Neben den Blauhausveteranen Marcell Kaiser (Obelkamp) und Zeha Schröder (Pinkhues) ist wieder Helge Salnikau (Asterkamp) mit von der Partie sowie - erstmals im Blauen Haus - Anke Winterhoff als betörende, liebreizende Kleopatra.

Und eines ist sicher: Die spinnen, die Freuynde!