Das Panoptikum des G. Méliès

Text und Tonregie: Zeha Schröder - Dramaturgie: Anke Winterhoff - Story und Filmregie: Georges Méliès - Mitwirkende: Gabriele Brüning, Tashina Mende, Stefan Nászay, Helge Salnikau, Zeha Schröder, Johan Schüling und Anke Winterhoff - Ort: LWL-Planetarium (Sentruper Str. 285, Münster) - Dauer: ca. 65 Minuten - Uraufführung: 15.07.2020
Unsere langjährigen Partner und Freunde vom Naturkundemuseum machen uns ein Angebot, das nicht mal Marlon Brando abschlagen würde. Und zwar können wir im frisch wiedereröffneten Planetarium befristetes Asyl bekommen und unter „coronagerechten“ Bedingungen spielen. Es gibt reichlich Abstand zwischen den einzelnen Zuschauern bzw. Gruppen, eine riesige Kuppel voller klimatisierter und gereinigter Frischluft, und bei alledem nicht einen einzigen schlechten Sitzplatz, sondern optimale Sicht auf allen (Dreh-)Stühlen.

Das ist so großartig wie großzügig, und wir verbeugen uns dankbar vor diesem buchstäblich rettenden Angebot. Mindestens genauso wunderbar ist die Tatsache, dass wir für den Neustart nicht bloß ein funkelnagelneues Stück, sondern das komplette aktuelle Ensemble aus dem Hut zaubern können: Helge Salnikau, Gabriele Brüning, Zeha Schröder, Johan Schüling, Tashina Mende, Stefan Naszay und – mit ihrem Comeback aus der Elternpause – Anke Winterhoff sind (alternierend) allesamt mit dabei, wenn wir Ihnen ab Mitte Juli „Das Panoptikum des Georges Méliès“ präsentieren.

Das Was des Wer? Wir behaupten, jeder von Ihnen kennt den Kinomagier Mèliès – oder zumindest sein berühmtestes Vermächtnis, das ikonische Bild des Mondgesichts mit der Rakete im Auge. Aber seine Filme sind so gut wie vergessen. Zu Unrecht, denn die überbordende Bildfantasie und der skurrile Humor dieser Meisterwerke haben auch nach 120(!) Jahren nichts von ihrer Faszination verloren. Seine Filme sind geistreich, aberwitzig und technisch verblüffend – in den Worten des großen Martin Scorsese: „Méliès invented everything, basically!“

Wir zeigen Ihnen vier seiner schönsten Filme (Gesamtlänge: eine Stunde), drei davon in kürzlich aufgetauchten handkolorierten Farbfassungen – unter anderem die legendäre „Reise zum Mond“. Und wir ergänzen die grandiosen Bildwelten um eine turbulente Tonspur: um Soundeffekte, maßgeschneiderte Filmmusik und schlagfertige Livedialoge, die mit ihrem temporeichen Witz genauso gut ins Blaue Haus passen würden. Es ist ein bisschen so wie ein richtig richtig gutes Stummfilmkonzert. Nur eigentlich noch ein bisschen schöner…