Das Otter-Ragout

Text und Regie: Zeha Schröder (nach Originalprotokollen) - Mit: Gabriele Brüning, Stefan Nászay, Helge Salnikau, Zeha Schröder und Johan Schüling - Ort: LWL-Museum für Naturkunde mit Planetarium (Sentruper Straße 285, Münster) - Dauer: ca. 75 Minuten - Uraufführung: 01.04.2022
Der legendäre Professor Landois hat das Stadtbild von Münster geprägt wie wohl kein zweiter - außer vielleicht Johann Conrad Schlaun. Der Zoo, das Naturkundemuseum, der Aasee sowieso und sogar noch das Stadtbad Mitte (von der Tuckesburg ganz zu schweigen): allesamt seine Ideen. Höchste Zeit, dass wir mal einen neugierigen Blick in das brillante, schrullige Oberstübchen dieses Münsteraner Originals werfen!

Im Frühjahr 1892 treffen wir den Herrn Professor im Kreise seiner treuen Mitstreiter. Da ist der schelmische Fritz "Longinus" Westhoff, der maulig-herzliche Oberförster Dobbelstein, der schneidige Kreis-Wundarzt Doktor Vormann... Die Herren sitzen zusammen, fachsimpeln über siamesische Zwillingskätzchen und die Wasserqualität der Aa, erörtern den Stand der Vereinskasse (nämlich: Ebbe) und freuen sich auf die bevorstehende Eröffnung "ihres" Naturkundemuseums. Und sie speisen - ach was, sie schlemmen!

Denn ein frisch erlegter Fischotter wurde dem wissenschaftlichen Club gespendet, und was ein echter Naturkundler ist, der will natürlich alles über so ein Tier wissen... auch, wie es schmeckt! Also wird Otter-Ragout aufgetischt. Und wir verraten schon jetzt: Die gelehrten Herrschaften waren von ihrem kulinarischen Forschungsobjekt rundum begeistert.

130 Jahre später versammeln wir die illustre Runde noch einmal. Wieder im Naturkundemuseum (auch wenn es längst nicht mehr im selben Gebäude residiert), wieder vor dem imposanten Riesenammoniten von Seppenrade - und wieder vor einer gutgefüllten Terrine. Denn wir haben nicht nur den Sitzungsverlauf anhand der damaligen Protokolle rekonstruiert, sondern auch nach historischen Rezeptbüchern ein originales Vier-Gänge-Menü von 1892 kreiert.

Die versammelten Charakterköpfe sind zweifellos unterhaltsam genug für ein halbes Dutzend Theaterstücke, und die historischen Protokolle halten jede Menge Überraschungen und Aha-Momente bereit. Für einen kurzweiligen Abend ist also gesorgt. Wer aber trotzdem noch einen zusätzlichen Nervenkitzel (und Gaumenschmaus) erleben möchte, kann anstelle der "normalen" Zuschauerplätze eines der abgezählten acht "Menü-Tickets" ergattern - und mit den Herren Naturkundlern an der reich gedeckten Tafel Platz nehmen.

(Mehr zu den Menü-Tickets erfahren Sie unter dem Reiter "...inkl. Menü" in der linken Spalte!)

Wir wünschen viel Vergnügen und - guten Appetit!