Nicht berühren!

Text: Zeha Schröder – Regie: Doro Aumayr – Mit: Marcell Kaiser, Ursula de Miranda Fleming, Zeha Schröder, Irmhild Willenbrink und Doro Aumayr – LWL-Landesmuseum (Domplatz 10) – Dauer: 90 Min. - Uraufführung: 11.03.2008
Im hölzernen Jesus ist der Wurm drin, Malewitschs berühmtes Schwarzes Quadrat entpuppt sich als Kopie, und die gefeierte Künstlerin will nicht mit der Presse reden - kein Wunder, dass die Nerven blank liegen im Landesmuseum am Münsterschen Domplatz. Dabei gäbe es doch eigentlich ein Jubiläum zu feiern!

Aber keine Sorge, der 100-jährige Geburtstag konnte stattfinden, und die geschilderten Katastrophen haben sich nur in unserer Produktion "Nicht berühren!" ereignet, die vom Museumsflaggschiff des LWL aus gegebenem Anlass in Auftrag gegeben wurde. Herausgekommen ist ein szenischer Parcours, der das Publikum durch die Räume der Alten Sammlung führt. Dort, wo die ältesten Kunstschätze des Hauses in stoischer Gelassenheit auf den Besucher herabblicken, kommt es in dichter Folge zu Zwischenfällen, die unter der dünnen Schicht musealer Erhabenheit menschliche Leidenschaften und Verschrobenheiten sichtbar werden lassen...

Die Zuschauer begleiten einen (fiktiven) Direktor auf der abenteuerlichen Reise durch sein (reales) Museum und lernen - neben dem einen oder anderen Werk - auch die Gestalten kennen, die dieses Kunst-Universum bevölkern. Kuratoren und Besucher, Restauratoren und Künstler, Kritiker und Reinigungskräfte: alle vereint in der mal anrührenden, mal amüsanten Begeisterung für die geliebten Exponate. Dabei sind sämtliche Parallelen zu real existierenden Personen selbstredend ungewollt, wenn auch bisweilen... sagen wir... unvermeidlich!

Den Text dieser augenzwinkernden Tragikomödie hat einmal mehr Zeha Schröder für F+G geschrieben, der als melancholisch-arroganter Schürzenjäger „Dr. Virgel“ auch den Museumsdirektor mimt. Ihm zur Seite stehen in ständig wechselnden Rollen: der bewährt-beliebte Marcell Kaiser, die brasilianische Wahlkölnerin Ursula de Miranda Fleming und – endlich wieder, erstmals seit 2005! – die unvergleichliche Irmhild Willenbrink.